



VR vs. Komplexität
In einer zunehmend komplexer werdenden Welt wird es immer schwieriger Funktionen und Zusammenhänge mit klassischen Mitteln wie einer gedruckten Dokumentation zu vermitteln. Das gilt insbesondere für hochkomplexe technische Produkte wie z.B. die Hochleistungsdieselmotoren der MTU Friedrichshafen.
Gleichzeitig ist es für ein solches global agierendes Unternehmen schwierig und mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden, die für die Ausbildung der Techniker benötigten Mustermotoren in den über hundert Niederlassungen bereitzustellen. Deshalb hat sich die MTU im Rahmen einer Digitialisierungsinitiative unter anderem entschlossen hier neue Wege zu beschreiten und die klassische Dokumentation mittels 3D-Animation, VR und interaktiven 3D Anwendungen zu ergänzen oder zu ersetzen.
Die Trainees können nun interaktiv die Motoren aus allen Richtungen betrachten, in Baugruppen zerlegen und die Funktion der mechanischen Komponenten wie Kurbel- und Ventiltrieb, den Verlauf von Zuluft, Abgas, Kraftstoff sowie Schmier- und Kühlmitteln simulieren, und sich verschiedene Bedien- und Wartungsvorgänge veranschaulichen lassen. Die Darstellung eines solchen komplexen Produkts mit mehr als 5000 Bauteilen in Echtzeit und VR ist heutzutage auf leistbarer Hardware verfügbar, und nicht mehr kostenintensiven VR-Centern vorbehalten. Gleichzeitig werden die Kosten bei der Dokumentation (womöglich bisher in mehrsprachiger Ausführung) und bei den Aufwänden für die Schulung des Wartungspersonals drastisch reduziert.
Die MTU selbst berichtet in der Ausgabe 03/2016 des MTU Reports in einem mehrseitigen Beitrag unter dem Titel "Forget the files and tap the app" ausführlich über den Einsatz der neuen Medien und die Erfahrungen damit. Die Anwendungen werden mittlerweile auch auf Messen und im Verkauf als Verkaufsargument für die Produkte der MTU präsentiert.
Kunde
MTU Friedrichshafen
Fertigstellung
2016